Mittwoch, 8. Juli 2009

Vollmond


"Dunkel war's, der Mond schien helle!"
Jandl oder so einer...

Habe schlecht geträumt letzte Nacht. Nicht, dass das etwas aussergewöhnliches wäre, ich träume oft schlecht, und wiederkehrend, und eben auch kehrend wie letzte Nacht. Ein ganzes Haus war da. Und Tiere, massenweise Tiere. Alles Mögliche. Hunde, Pferde, Kühe, Katzen, Kaninchen, Meerschweinchen, Schweinchen, und noch viele mehr. Und alle waren sie sehr jung. Süss, anhänglich, verspielt. Und sie konnten alle sprechen, oder zumindest, ich verstand sie, oder sie mich. Und fordernd waren sie, rannten um mich herum im ganzen Haus, auf dem Balkon und im Garten. Stupsten mich an, sprangen mich an, sprangen auf meine Schultern, wollten getragen werden, wollten sprechen. "Muh" (ein ganz kleines Muh), sagte das kleine schwarze Stierkalb. Es hatte mehr schwarzes als weisses Fell sowie einen Namen. Den Namen habe ich inzwischen jedoch leider vergessen. Später spielte ich mit zwei ziemlich wilden Pferdekindern. Trab, und Galopp, und wehende Mähnen und Schwänze, und so. Und irgendwann sprang mir ein Katzenkind in die Hände, ein rotes Katzenkind, und wollte gestreichelt werden. Grad just in diesem Moment tauchte dann diese Gruppe erwachsener Raubkatzen auf. Auf leisen Sohlen, deswegen jedoch nicht minder imposant. Auch mit diesen konnte ich sprechen, so fühlte ich. Die eine Löwin kam auf mich zu, und forderte das kleine Kätzchen, das rote...

Na ja, vom Putzen habe ich auch geträumt. Ein Haus voller Tierkinder ist nicht lange sauber, und irgendwie sollte ich einen Termin einhalten, an welchem das Haus piccobello abgegeben werden müsste. Ich rannte von Raum zu Raum. Das Haus war dreckübersäht. In jedem Raum fand ich etwas, das mir gehörte, oder etwas mit dem ich zu tun hatte. Alte Dinge, neue Dinge. Im Keller den Rest eines opulenten Festmahls, halbverschimmelt. Ich fühlte wie mir die Zeit entglitt...

So ein Teil des Traumes.

Heute vormittag machte ich eine meiner Runden. Glärnischstrasse, Hasenacker, Kirchtobel, Tötzliweg hoch, Tötzliweg wieder runter, Joggenrain hoch, Glärnischstrasse vor, Schuelerrain hoch, Haldenstrasse runter, bis nach Hause. Es regnete. Es war kühl. Ich hatte weder Tasche noch Abfallsammler dabei. Aber ich hatte meine Augen offen, und sah. Und ich fühlte mich zum ersten Male wirklich persönlich betroffen, beleidigt, und zum Narren gehalten. Mindestens drei bis vier Taschen hätte ich sammeln können, heute vormittag...

Ich hoffe auf trockeneres Wetter. Es gibt viel aufzusammeln, es gibt viel zu reden. Vorallem mit Kindern und Jugendlichen, coolen Halbwüchsigen. Packen wir's an!

Freundlich-frustriert
Ihr Abfall-Küntsler

3 Kommentare:

  1. mir wird ganz sturm, wenn ich deine erlebnisse lese. sturm ist aber gut, wie regen, denn danach ist die luft wieder rein und ich kannn wieder atmen.
    genaus so, wie nach deinen rund-gängen der beton wieder zum himmel schauen kann, in seiner vollen grösse.

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  2. Vollmond? Oder hattest du so ein Dämmerol eingenommen? Mondo Cane! Was für ein Albtraum.
    Es kann noch schlimmer kommen:
    Ein Traum, in dem Du den Augiasstall des World Wide Web ausmisten müsstes...
    Vielleicht mit Hilfe deines roten Garfields?
    Euer ergebener Fan anonymaus

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  3. Ich werde heute Nacht die Löwin mit meinem Blasrohr in Schach halten, damit sie Deinem roten Katzenkind nix tun kann....;-)
    Kannst also beruhigt schlafen ....

    http://www.youtube.com/watch?v=Mrfi8-9JVtE

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