Samstag, 23. Mai 2009

samstagsgeschichte

heute früh musste ich raus. mit hund "herrn von flohheim". um viertel vor vier waren wir schon am bahnhof. manchmal muss man einfach raus, frische luft schnappen. sich das dorf, das eigentlich schon eine kleinstadt ist, im dunkeln und am allerfrühesten morgen anschauen. durch's töbeli gingen wir nicht. da war es noch zu gefährlich finster, und der hund, der jeweils dort hindurch will, wollte nicht. also ging es die blattenstrasse entlang und runter. ein-zwei fötzeli aufgesammelt, einen fcz-kleber vorsichtig abgelöst. ja, man darf sie nicht reissen, sonst kommen die nicht runter, die fcz-kleber. "vorsicht ist die mutter der porzellankiste" sagte schon mein grosi immer. der bahnhof war hell erleuchtet. am samstag morgen. mausetot, aber hell erleuchtet. ich schmiss meine zwei-drei fötzel in die abfallkünstler-tonne, und noch ein oder zwei fötzel in die regulären abfallbehälter, und setzte mich dann. der hund setzte sich auch. wir schauten. eigentlich wollten wir, der hund und ich, füchse schauen. aber das war für die füchse, weil es hatte keine. aber der bahnhof war trotzdem hell erleuchtet, und schräg gegenüber bei der post fuhr ein lieferwagen vor, männer luden werbung aus, und dann fuhren, oder liefen werbungsverteiler vorbei, und kriegten ihren anteil an dem farbigen papier. eine ganze industrie, diese farbigen zettel, welche dann sowieso im altpapier landen, oder auf der strasse... und ich und mein hund wunderten sich...

Donnerstag, 21. Mai 2009

Neuer Tag. verleiht Flüüügel

Der Rigi ist schneefrei. Schon seit Tagen. Die Spitze seh ich ja bei klarem Wetter vom Wohnzimmerfenster aus. Dort wo ich geboren, und aufgewachsen bin, sah ich ihn von der anderen Seite her, den Rigi. Tiefste Innerschweiz. Im Loch der Schweiz sozusagen. Was meinen Vater wohl bewog, sich dorthin zu begeben, mich dort zu zeugen, und aufzuziehen? Pilatus! Nicht Pilates, mind you, sondern Pilatus. Flugzeugwerke that is. Dort fand er Arbeit. Mein Dorf lag am Ende der Welt. Sackgasse. Die N2 war noch nicht mal halbwegs gebaut, vergessen Sie den Seelisbergtunnel, der kam erst später. Was wir hatten, war der Flugplatz. Und wir hatten die Mirages, die im Sommer gefährlich tief über dem Strandbad Start- sowie Lande-Flüge... Der Lärm war jeweils ohrenbetäubend (schreib ich das nun richtig? Was war der Lärm? oder wie ?) Militär-Flugplatz. Na ja, das war ja wirklich wichtig zur Landesverteidigung gegen den ach so bösen Kommunismus, also schickte man sich da rein, oder so... Der Tschudi war da glaub noch Bundesrat. Erinnern Sie sich noch an einen Bundesrat Tschudi?

Na ja, heute Auffahrt. Der Tag. Auffahrt. Was fährt eigentlich auf? Ach da gäbe es so viele Möglichkeiten weiterzuspinnen...

Meine Freundin kommt aus Mainz, muss noch schnell abwaschen...

Mittwoch, 20. Mai 2009

ohne titel (respekt?)

manchmal ist abfall-künstler ein echt frustrierender job. heute zum beispiel. ich auf dem weg in den schrebergarten, die abfallzange zuhause liegen lassen, auch keine handschuhe dabei. und natürlich gerade heute abfall en masse. und dann einer kindergarten-, oder 1.primar-schul gruppe begegnet, schön in zweierreihe wie sich's gehört, nur der zweithinterletzte prügelte auf den dritt-hinterletzten ein, dieser heult, der zweithinterletzte lacht, setzt die prügel fort, gibt ihm noch ein paar fusstritte in den arsch, und lacht weiter. die kindergärtnerin weit vorne in der gruppe merkt endlich was da abläuft, und interveniert. oder sagen wir mal sie "interveniert". eine ohrfeige darf man wohl als kindergärtnerin, oder grundschul-lehrerin einem saugoof nicht mehr geben, denn sie schimpft zwar, und droht damit der mutter anzurufen. der bub lacht aber weiter. dann interveniere ich zwanzig meter entfernt schon, und frage, weshalb sie dem saugoof keine ohrfeige verpasse. sie sei halt nicht die mutter, beschied sie mir.
so werden respektlose menschen erzogen. menschen, die später keinen deut von gemeinschaftsgefühl haben werden. über leichen gehen. es war kein balkanischer bub. er sprach hochdeutsch und war blond... sein gspänli war dunkelbraun.
früher war alles besser...

Dienstag, 19. Mai 2009

Dienstag, 19. Mai 2009... tatsächlich...


Heute früh war der Abfallkünstler unten beim Bahnhof bei "seiner" Tonne. Dankt dem Herrn Strassenmeister für die Entlüftungslöcher. Hat endlich den Ausstellungs-Platz gesäubert. Hat 587 Zigarettenstummel aufgesammelt, vielleicht mehr. Die meisten stammen wohl von einer einzigen Person. Parisiennes! Nicht dass der Abfallkünstler etwas gegen Pariser hätte. Pariser sind wichtig, und ausserdem nette Leute. Zumindest waren sie es mal, vor ungefähr drei Jahrzehnten, als paz das einzige Mal für ein Wochenende nach Paris fuhr. Den Louvre hat er sich übrigens nicht angeschaut, dafür verschiedene Kunstmärkte in der Stadt. Dort wo die Leute einen malen wollen, oder zeichnen. Und dort wo man abgebrannte Schweizer findet, die sich einige hundert Franken pro Tag erbetteln, mit mehr oder weniger Talent. Furchtbare Geschichten. paz hat ja fast jede einzelne der Geschichten geglaubt, damals wie heute. Sein Pech, damals wie heute!
Gutgläubig sein, ist wie ein Fluch! Man kriegt es fast nicht mehr weg. Übrigens glaube ich fest daran, verflucht geworden zu sein. Leider habe ich den Gegenzauber noch nicht gefunden). Gefunden habe ich dafür Anderes. Heute zum Beispiel ein altes Dingsbums.
Ich fötzelte mich also vom Bahnhof hoch, und an der Haltestelle Damstrasse wollte ich entsorgen. Im Abfallkorb, notabene, von welchen es in Männedorf tatsächlich zuwenig gibt. Und Ei der Daus, was seh ich da? Das Dingbums. Es lümmelt sich so im Abfallkorb, das Ding, und tut so unscheinbar, wie Abfall halt tut im Abfallkorb, von denen es zuwenige gibt in Männedorf...
Raten Sie mal... Schaffhauser, garantiert, edel in Messing und Holz, funktionabel, ästhetisch, ethisch, was noch?
Eine Schaffhauser Wasserwaage!
Eichenholz, Messing, Glas, bisschen Wasser sowie zwei Luftbläschen. Ich weiss nicht wie alt sie ist, aber sie gibt sowohl waagrecht wie senkrecht perfekt an. Die Männedorfer Lichtpfosten sind zumeist ein wenig schief, habe ich heute schon festgestellt. Wer sie wohl weggeschmisseen hat? Oder wurde sie irgendwo geklaut?

Montag, 18. Mai 2009

Paulus und die ersten Christen, oder vom Paulus zum SAUlus

Gestern war ja Sonntag, nicht wahr? Der Tag des Herrn. Freier Tag sozusagen. Ruhe-Tag. Schon am Samstag, auch so ein Tag des Herrn, obwohl einer fremden Religion, fielen mir spezielle Fötzelis in unserem Dorf auf. Kleine, mit einem hellblauen Fischli drauf gedruckt. Wenn Sie's genau wissen wollen: DIN A8. Und dann auch grössere Fetzen, DIN A5, mit dem gleichen, aber bisschen kleineren Fischli, und einer Geschichte darunter, und einigen Fragen, welche man ziemlich leicht beantworten konnte. Man musste nur einzelne vorgegebene Silben in Sätze einfügen, in welchen diese Silben fehlten. Multiple Choice sozusagen. Und so versuchte ich mich:
"Der Hoheprie_____ sagte: "Wir haben euch str____ verbo____, in diesem Na____ zu leh____." Petrus und die anderen Apostel antworteten: "Man m_____ G_____ mehr gehor____als den Men____."
Die Möglichkeiten waren ach so mannigfaltig, und ich entschloss mich für die DADA-Variante:
"Der Hoheprieuss sagte: "Wir haben euch strott verboster, in diesem Nachen zu lehrmen." (Apostelgeschichte 5komma28strich29)
Und es war gut so!
Die grösseren Fetzen (A5) waren sogar mit Plastik umhüllt, wie für die Ewigkeit geschaffen. Laminiert sozusagen. Und ich hielt mich ja zurück, denn eine Fötzeljagd ist zwar kein Fötzeltag, aber man soll auch freikirchlichen Mitgliedern unserer Gesellschaft ihren Spass lassen. Gestern Abend jedoch, beim Eindunkeln, getraute ich mich dann endlich, einige dieser Fötzel aufzusammeln und mitzunehmen. Ja, ich meine, am Montag haben auch Frei-Kirchler nicht mehr frei, um dann auf Fötzeljagd zu gehen...??? Die arbeiten dann im Schweisse ihres Angesichts.
Fotos folgen! Sehr interessante Funde am Tage des Herrn.
Und apropos "lehrmen"... Gestern wurde ja auch gelehrmt, oder gelärmt. Und vom Lärmen in der Stadt kamen sie dann heim, die Fans, und fötzelten auf eine andere Art. Die ganze Gemeinde ist wieder voll von FCZ-Klebern, und die Fötzel hinter dem Kleber sollte ich heute vormittag wohl zusammenklauben, aber ich hatte meine Bedenken. Die Hinterseite dieser Kleber sind ja nicht aus einem Stück... Nein, drei Stück Hinterseite auf einen kleinen Kleber, welcher dann irgendwo hingepappt wird. Fussball als Religion. Und auch beim Fussball werden Kriege geführt. Bescheuert!!! Fussball sollte strikte vor leeren Rängen gespielt, und vom Staatsfernsehen übertragen werden. So dass die Hooligans zuhause bleiben müssen, und aus Frust, oder Freude, ihre eigene Wohnung vermöbeln. Und dann könnten sie, die Hooligans, die Schäden bei den Versicherungen geltend machen:
"Ich bin dann bei einem Mitfan in der Wohnung ausgeflippt, und habe sie, die Wohnung, vermöbelt.
Viel Spass beim Match, wünscht Ihnen die Schweizerische Mobiliar-Versicherung.".. oder so

Paz hätte noch viel zu schimpfen, aber lässt es für den Montag bei diesen Themen. Herzlich!